Konzeption

Mein Bild vom Kind


Ein Kind ist ein kompetentes Wesen und von Natur aus neugierig. Jedes Kind ist anders

und einzigartig. Es entwickelt seine eigenen individuellen Werte.

Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, seine Interessen, Stärken und Schwächen sowie

sein eigenes Temperament.

Ein Kind entwickelt sich am besten, wenn seine Einzigartigkeit wertgeschätzt und es so

akzeptiert wird, wie es ist.


In meinen Augen ist jedes Kind ein Genie.

Zielgruppe

Ich biete folgende Betreuungszeiten an:

Montag bis Freitag: 8:00 - 15: 00 Uhr

Ich freue mich auf Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren (maximal 5 Kinder).

Räumlichkeiten

Unsere Wohnung befindet sich im Fasanenhof, einer familienfreundlichen

Nachbarschaft. Sie ist von einer großen Grünfläche umgeben, und in der Nähe gibt es

viele Spielplätze. Parkplätze sind unmittelbar bei unserem Haus verfügbar und die

Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist gut.

Unser Haus verfügt über einen Aufzug.

Für die Kinder steht ein großer, heller Raum mit schöner Aussicht zur Verfügung. Dieser

umfasst ein Essbereich, eine Spielecke, und ich habe einen separaten Bereich

eingerichtet, eine „Bibliothek“, wo die Kinder in Büchern stöbern und sich

zurückziehen können.

PÄDAGOGISCHE ARBEIT

Bildungs- und Erziehungsziele

Das Hauptziel meiner pädagogischen Arbeit ist es, die Kinder so zu begleiten, dass sie

sich zu eigenständigen und selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln. Es geht

darum, den Kindern zu helfen, ihren individuellen Weg zu finden und sie dabei zu

unterstützen. Die Kinder sollen zu selbstbewussten, intelligenten Menschen

heranwachsen, die Verantwortung und Respekt für sich selbst, andere und die Natur

übernehmen.

Formen meiner pädagogischen Arbeit

Einzigartigkeit der Kinder

Bei meiner Arbeit als Tagesmutter steht das Kind mit seinen Bedürfnissen, seiner

Einzigartigkeit und sein individuelles Tempo im Mittelpunkt.

Vorbereitete Umgebung

Ein Großteil meiner Arbeit beginnt, bevor das Kind eintrifft. Ich bereite die Umgebung

sorgfältig vor. Eine gut vorbereitete Umgebung ermöglicht es dem Kind, sich frei zu

bewegen, selbstständig zu agieren und Aktivitäten ohne drohende Gefahren

nachzugehen. Die Kinder können Spiel- und Bewegungsmaterialien selbst erkunden,

entdecken und aus dem Regal nehmen, um sie eigenständig zu benutzen. Ihnen wird

Zeit und Raum für freies Spiel geboten, um geeignete Materialien auszuprobieren und

zu handhaben.

Regelmäßige Beobachtungen

Ich nehme mir regelmäßig Zeit für Beobachtungen. Dieses Instrument hilft mir,

geeignete Aktivitäten und Materialien auszuwählen.

Offene Materialien


Alltagsgegenstände in verschiedenen Größen und Beschaffenheiten regen die Kinder

zum Entdecken an und fördern so ihre Kreativität. 


Montessori-Elemente


Meine Arbeit orientiert sich an den von Montessori beschriebenen sensiblen Phasen, in

denen Kinder besonders empfänglich für den Erwerb bestimmter Fähigkeiten sind. Ich

achte auf diese Phasen und nehme sie bewusst wahr, um den Kindern entsprechendes

Material anzubieten. Zum Beispiel, in der sensiblen Phase für die gesprochene Sprache, lese ich den Kindern vor.

“Hilf mir, es selbst zu tun“ Maria Montessori 


Angebotene Aktivitäten


Sprache


● Gegenstände benennen: Wortschatzkörbe 

● Spielen: Tiere / Gemüse einem Bild oder einer Karte zuordnen

● Bücher: Eine Auswahl an Kinderbüchern 

● Gespräche mit den Kindern: Themen orientieren sich an Interessen der Kinder

Auge-Hand-Koordination


● Auffädeln

● Stecken und Einwerfen

● Öffnen und Schließen

● Puzzles

Musik, Bewegung und Theater


● Musik: Einsatz der Toniebox für musikalische Erziehung und Hörspiele

● Bewegung: Aktivitäten wie Rennen, Springen, Hüpfen, Klettern, Rutschen und

Tanzen

● Musikinstrumente

● Kamishibai-Erzähltheater, Puppentheater


Alltagsaktivitäten



● Essenszubereitung: Aktive Beteiligung der Kinder an der Zubereitung von

Mahlzeiten

● Mahlzeit - den Tisch decken 

● Backen: Kinder helfen beim Backen von Kuchen oder Keksen

● Putzen Kinder lernen, ihren Spielbereich sauber zu halten

Körperpflege: Nase putzen, Hände waschen

● Einkaufen: Erstellen einer Einkaufsliste mit Bildern, den Einkaufswagen

schieben 

Kreative Angebote


● Mit Bienenwachs/Crayon zeichnen

● Schneiden: Einsatz von kindersicheren Scheren

● Kleben: Verwendung von Klebstoff für verschiedene Bastelarbeiten

● Fingerfarben: Malen mit Fingerfarben zur Förderung der sensorischen

Fähigkeiten

● Knetmasse und kinetischer Sand: Formen und Gestalten mit Knetmasse und

kinetischem Sand

Pikler-Elemente


Die Pädagogik von Emmi Pikler bildet einen weiteren wichtigen Bestandteil meiner

täglichen Arbeit. Zu den Kernaspekten zählen:

● Autonome Bewegungsentwicklung: Emmi Pikler vertritt die Auffassung, dass

Kinder ihre Bewegungen von Anfang an selbstständig und in ihrem eigenen

Tempo entwickeln, ohne externe Hilfe oder Anregung. Um die Bewegungsfreiheit

der Kinder zu unterstützen, sind eine sichere Umgebung, ausreichend Zeit und

bequeme Kleidung von Bedeutung.

● Beziehungsvolle, kooperative Pflege: Durch beziehungsvolle Pflege und

kontinuierliche Kommunikation mit den Kindern wird Vertrauen und eine tiefe Verbindung aufgebaut.


„Die Berührung ist das Fundament jeder Beziehung, der Beziehung zu anderen und zu sich selbst.“ Emmi Pikler


● Freispiel: Während des Freispiels nehme ich die Rolle eines aktiven

Beobachters ein. Sobald eine Aktivität das Interesse des Kindes verliert,

unterstütze ich bei der Suche nach neuen Herausforderungen und biete neue

Materialien an.

Ich gehe auf die Bedürfnisse des Kindes ein, greife Impulse auf und bin im Dialog mit

dem Kind, ohne es zu unterbrechen. Zudem begleite ich mein Tun sprachlich, um dem

Kind zu vermitteln, was als Nächstes passieren wird.

Pädagogische Schwerpunkte

● Liebevolle, beziehungsvolle und kooperative Pflege: Ungeteilte

Aufmerksamkeit in Pflegesituationen.

● Sprachliche Ankündigungen und ruhige Begleitung aller Handlungen im

Alltag: Besonderes Augenmerk liegt auf stressfreien Übergängen.

● Essen und Trinken als Quelle der Freude: Die Mahlzeiten sind genussvolle

und gemeinschaftliche Momente.

● Rituale und Wiederholungen: Sie geben den Kindern Struktur und Sicherheit.

● Freispiel in vorbereiteter Umgebung: Bereitstellung pädagogisch sinnvoller,

altersentsprechender Spielmaterialien und eine interessante Raumgestaltung

fördern die Selbstständigkeit.

● Unterstützung der Selbstständigkeit: Kinder werden ermutigt, Dinge selbst zu

tun und eigene Entscheidungen zu treffen.

● Rückzugs- und Ruhemöglichkeiten: Räume, die zum Ausruhen und

Entspannen einladen.

● Entdeckung der Natur: Kinder erfahren die Natur direkt und lernen sie schätzen.

Raum für Kreativität

● Raum und Zeit zum Experimentieren

● Freiräume zur Entfaltung der Persönlichkeit

● Visualisierung: Einsatz von Routine Karten und Fotos zur Unterstützung des

Verständnisses und der Selbstständigkeit.

Die beziehungsvolle Pflege


„Beziehungsvolle Pflege“ begreife ich als Chance für den Aufbau emotionaler

Bindungen. Bei dieser Art der Pflege ist meine Aufmerksamkeit vollständig und ungeteilt

auf das Kind gerichtet. Ich erkläre und kommentiere alles, was geschieht, und lege

großen Wert auf Sanftmut, Ruhe, Geduld sowie ausreichend Zeit.

Die beziehungsvolle Pflege umfasst Aufgaben wie Windeln wechseln, Füttern,

Schlafenszeit, sowie An- und Ausziehen.

Windelsituation als Ritual

● Ankündigung: Zeit lassen, damit das Kind die Information verarbeiten kann.

Beispiel: „Ich nehme dich jetzt mit und wechsle deine Windel.“ Dann: „Ich ziehe

deine Hose aus. Jetzt deine Windel. Du hast großes Kaka gemacht, ich putze es

weg.“

● Benennung: Ausdrücken, was das Kind fühlt, tut und ausdrückt. Beispiel: „Die

Windel war warm, jetzt kommt ein kaltes Feuchttuch.

Bitten um Mithilfe: Dem Kind Zeit geben, die Information zu verarbeiten.

Beispiel: „Ich ziehe deine Hose wieder an, gibst du mir dein linkes Bein?


Etwas Persönliches ansprechen: Beispiel: „Ich habe dich vorhin mit Max

spielen sehen…“

Quelle: LEDAR, Gertrud, „Schnulleralarm in der Kita“, Akademie für Kindergarten,

Lippstadt

Berücksichtigung der Vorlieben der Kinder

Ich achte auf die Vorlieben der Kinder mit folgenden Fragestellungen:

● Beobachte ich, ob und womit die Kinder beschäftigt sind, bevor ich sie wickeln

möchte?

● Gebe ich den Kindern Zeit, falls sie zunächst nicht gewickelt werden wollen, und

frage nach einigen Minuten erneut?

● Können die Kinder selbst entscheiden, ob sie im Liegen oder, wenn möglich, im

Stehen gewickelt werden?


Schlafen


Jedes Kind hat unterschiedliche Schlafgewohnheiten. Es ist wichtig, dass Kinder einer

bestimmten Routine folgen, um sich an neue Gewohnheiten zu gewöhnen. Rituale sind

dabei eine große Hilfe. Wenn ich zum Beispiel ein Schlaflied singe, wissen die Kinder,

dass es Zeit für den Mittagsschlaf ist. Anfangs kann das Halten der Händchen oder das

Streicheln des Kopfes beruhigend wirken, später wird dies möglicherweise nicht mehr

benötigt. (LEDAR, Gertrud)

Jedes Kind hat einen festen Schlafplatz, also seine eigene Matratze. Die Kinder

entscheiden selbst, ob sie in einem Schlafsack schlafen oder sich mit einer Decke zudecken möchten.

Eingewöhnungskonzept - Berliner Modell

Kinder unter drei Jahren müssen sorgfältig auf die Betreuung in der Tagespflege

vorbereitet werden. Ein Elternteil begleitet das Kleinkind in die Tagespflege, um die

Räumlichkeiten und mich kennenzulernen.

Ein paar wichtige Aspekte sind in dieser sensiblen Zeit zu beachten:

● Es sollte keinen großen Stress im Leben des Kindes geben, wie zum Beispiel

einen Umzug, eine längere Reise oder Krankheit.

● Das Kind sollte satt (oder gestillt) und gut ausgeruht sein.

Das Kind kann vertraute Gegenstände mitbringen, wie ein Stofftier, einen Schnuller, die ihm Sicherheit in der neuen Umgebung

geben.

● In einem Buch (das Ich-Buch), das Familienfotos enthält, ist es wichtig, dass die

Familienmitglieder oder Haustiere so genannt werden, wie sie vom Kind und der Familie

bezeichnet werden (zum Beispiel: Omi, Papa, Mama).

●Empfohlenes Buch: „Viel Spaß bei der Tagesmutter“ von Annette Langen. Das Kind

leiht sich das Buch und bis zum Ende der

Eingewöhnung aus, um sich mit der neuen Routine vertraut zu machen.


Die Grundphase - Dauert etwa 3 Tage, 1-2 Stunden pro Tag. Die Eltern verhalten

sich so passiv wie möglich fungieren jedoch als sicherer Hafen. Ich versuche, erstmals mit dem Kind in Kontakt zu treten und biete ihm Spielzeuge an.


Der erste Trennungsversuch


Abhängig vom Verlauf der Grundphase kann am vierten Tag die erste Trennung

stattfinden. Die Eltern verabschieden sich bewusst vom Kind, verlassen den Raum,

bleiben jedoch in Reichweite. Wenn das Kind sich schnell beruhigen lässt, kann die

Trennungszeit bis zu 30 Minuten dauern. Wenn das Kind sich nicht beruhigen lässt,

sollte der Versuch nach maximal 3 Minuten abgebrochen werden.


Die Stabilisierungsphase


Diese beginnt am fünften Tag. Die Eltern verhalten sich immer passiver, während ich

immer aktiver werde und die Pflegeaufgaben wie Wickeln und Füttern übernehmen.


Schlussphase


Die Eltern sind nicht mehr in der Kindertagespflege anwesend, stehen jedoch bei

Bedarf zur Verfügung. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind mich als „sichere Basis“ akzeptiert